Es gibt sie noch, die einsamen Touren, auf denen man nur wenigen Gleichgesinnten begegnet und die Natur zur Erholung vom Alltag nutzen kann. Die Wanderung auf den Pletzen gehört dazu.
Die Wanderung beginnt am Parkplatz kurz vor dem Bauernhof Gaalreiter. Zunächst geht man am Gaalreiterhof vorbei, kurz darauf verlässt man die Forststraße und folgt dem markierten Weg durch den Wald. Mal steiler, mal über offene Wiesenflächen, dann wieder durch dichtes Waldgelände - das Gelände präsentiert sich sehr abwechslungsreich. Bis zum ersten Gipfel, dem 1.956 Meter hohen Repenstein, sind rund 750 Höhenmeter zu überwinden. Kurz vor diesem markanten Felsblock endet der Wald und es geht über schöne Wiesenhänge und kurze Latschengassen bergauf.
Nach etwa zwei Stunden erreicht man den Repenstein. Rechts könnte man über den Wanderweg 980 in den Ingeringgraben absteigen, wir gehen geradeaus und folgen dem 980er in nördlicher Richtung. Nach weiteren 150 Höhenmetern erreicht man den Kleinen Ringkogel, von dem man einen herrlichen Ausblick auf die Gipfel der Seckauer Alpen hat. Von hier sind es nur noch 160 Höhenmeter bis zum Großen Ringkogel 2.277 m.
Nach dem Ringkogel geht es einige Höhenmeter bergab, bevor der Schlussanstieg auf den Pletzen beginnt. Nach knapp vier Stunden Gehzeit erreicht man das etwas vorgelagerte Gipfelkreuz, das nicht auf dem höchsten Punkt steht. Das Panorama ist traumhaft: Unten liegt der idyllische Sundlsee, links ragen mit dem Seckauer Zinken, dem Hochreichart und dem Geierhaupt die höchsten Vertreter der Seckauer Tauern in den Himmel. Ganz nah sind auch die Gipfel der Triebener Tauern, darunter der Westliche Gamskogel. In der Ferne sind auch einige Gesäuseberge zu erkennen.
Nun geht es zurück in die Senke vor dem Ringkogel, hier könnte man zum Sundlsee absteigen - es gibt eine Aufstiegsvariante aus dem Ingeringgraben. Zurück am Ringkogel geht es weiter über den Kleinen Ringkogel und den Repenstein ins Tal.
Diese Wanderung zählt aufgrund des unschwierigen Geländes - es ist nie ausgesetzt oder gefährlich - und auch wegen der herrlichen Ausblicke sowie der beiden sehr unterschiedlichen Gipfelkreuze definitiv zu den "Muss"-Wanderungen in der Region Murtal. Zwar gibt es unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, aber das braucht man ja auch nicht immer.