Der Ausgangspunkt unseres Wanderweges liegt bei der Staudenbauermühle, die nächst dem Forsthaus liegt. Die Mühle ist eine typisch bäuerliche Hausmühle, deren aus Holz gezimmertes "Mühlhäusl" vor 1900 errichtet worden ist. 1983 wurde die Mühle von der Gemeinde in einen funktionsfähigen Zustand versetzt. An der Fassade des Forsthauses befindet sich ein vom Maler Franz Roupec geschaffenes Sgraffito.
Der nächste Punkt des Weges ist der Eisen-Schmelzofen der Gewerken Tunner. 1783 erhielten Maria und Mathias Tunner sowie der Übelbacher Bernhard Großauer die Erlaubnis, einen "Eisensteinbergbau" und ein "Schmelzwerk zu errichten. 1785 wurde der Hochofen erbaut. Dieser Montanbesitz wurde 1848 von Erzherzog Johann gekauft. Mitten im Ort liegt das ehemalige Gewerkenhaus. Das Haus Salla Nr. 4 war der Sitz des "Hammer-, Eisenberg- und Schmölzgewerken zu Salla". Über dem Portal findet wir die Initialen "PT" für Peter Tunner. Er war der bedeutendste Eisenfachmann von Österreich-Ungarn. Im Erdgeschoss dieses Hauses befindet sich das Ortsmuseum, das gegen Voranmeldung jederzeit besichtigt werden kann.
Weiter geht der Weg zur Pfarrkirche Salla, die bereits 1245 urkundlich erwähnt wird. Die ehemalige Sakristei hat ein Tonnengewölbe sowie ein romanisches Fenster und war früher als Kapelle in Verwendung. Auf dem um 1670 geschaffenem Hochaltar befinden sich eine Muttergottes-Statue sowie Statuen der Kirchenpatrone Petrus und Paulus aus der Zeit vor 1500. Über dem Rundbogen zur Seitenkapelle hängt eine bemerkenswerte Darstellung der Hl. Barbara. Das spätbarocke Ölgemälde zeigt zwei kieende zum Himmel aufblickende Bergknappen in Festtracht. Über dieser sehr realistischen Darstellung der Landschaft um Salla schwebt die Hl. Barbara.
Der weitere Verlauf unseres Wanderwegs führt in den Klammgraben, wo der Salla-Marmor abgebaut wird. Weite Verbreitung fand der Marmor durch den K&K-Hofsteinmetzmeister Grein. Viele Bauten wurden mit Salla-Marmor ausgestattet und bedeutende Bildhauer (z.B. G. Ambrosi) arbeiteten damit. Die zwei Marmorbrüche im Klammgraben sind bis zum heutigen Tage nach wie vor in Betrieb. Der in verschiedenen Färbungen lagernde Marmor wird heute vor allem zu Sanden und Steinmehl verarbeitet.
Eine Skulptur aus Salla-Marmor befindet sich am Ortsanfang von Salla. Der aus Japan stammende Bildhauer hat sein Werk "In den Hain" genannt.
Unsere historische Rundreise durch Salla geht weiter Richtung Altes Almhaus. Hier lag die Glashütte am Brandkogelbach, die seit etwa 1769 bestand. Die "Waldglashütten" hatten einen nach den Rohstoffen orientierten Standort. Sehr wichtig war das Vorhandensein von genügend Brennholz. Der Holzreichtum und das Vorhandensein von Marmor und Quarz boten günstige Voraussetzungen für die Glasherstellung.
Nun gehen wir wieder zurück zur Gaberl-Straße, wo auf der rechten Seite die Glaserer-Eben liegt. Hier dürfte der Glasermeister Eibensteiner die erste Glashütte in diesem Gebiet errichtet haben.
Von hier sehen wir schon die Burgruine Klingenstein, die die Ortschaft Salla überragt. In etwa 1.000m Seehöhe liegend ist an ihr der starke Dreieckturm besonders bemerkenswert. Sind wir hier angekommen, haben wir das Ziel unserer historischen Wanderung erreicht und haben ein schönes und wichtiges Stück Geschichte des Bergdorfes Salla erlebt.