Könige der Lüfte
Auf spannende, erheiternde und informative Weise werden auf der Greifvogelwarte Riegersburg, die etwas unterhalb der Hauptburg an der Nordseite des Vulkankegels liegt, Greifvogelschauen präsentiert. Auf Holzbänken in der wie ein Amphitheater gestalteten Anlage sitzend, erleben die Besucher elegante Segel- und schroffe Sturzflüge von Adlern, rasante Jagdflüge von Falken und geschickte Flugmanöver von Milanen und Geiern.
Stets mit der Spannung des Unerwarteten in der Luft, denn für Überraschungen sorgt der - sagen wir es einfach so – "freie Wille" der Tiere nahezu in jeder Show. Wie zum Beweis fliegt der amerikanische Weißkopfseeadler haarscharf über die Köpfe der Zuschauer hinweg, um - nicht so elegant wie verheißen - im Wasserbecken zu landen, wo ein kleines Stück Fleisch auf ihn wartet. Fisch, erfahren wir, wäre ihm eigentlich lieber gewesen. "Wir reizen und locken die natürlichen Instinkte der Tiere. Eine Dressur ist das aber nicht.", erklärt uns die Falknerin. Auch wenn es manchmal so aussieht. Der Seeadler Hugo beispielsweise schraubt sich filmreif in die Lüfte, um dann zu einem eindrucksvollen Sturzflug anzusetzen ...
Ein ums andere Tier wird aus der Voliere geholt, zoologisch und persönlich vorgestellt, in den freien Flug entlassen und wieder in sein Zuhause gelockt. Auch Gerfalke Hanny kommt an die Reihe. Sie hat sogar einen Nebenjob. "Wir beschützen in Zeltweg die Eurofighter." Stichwort Vogelvergrämung. Das heißt so viel wie den anderen Vögeln die Lufthoheit streitig zu machen, um sie so vom Flughafen fernzuhalten. In Gebieten, in denen regelmäßig Großfalken jagen, halten sich kleine, aber vor allem große Vögel nicht so gern auf. Dadurch erhöht sich die Flugsicherheit, da Vögel Flugzeugen gefährlich werden können, wenn diese in die Turbinen geraten.
Übrigens: Die auf der Burganlage Riegersburg präsenten Tiere sind nur ein Teil des Bestands der Falknerei Weinhappel. Die meisten Vögel befinden sich in der Zuchtanlage bei Bad Gleichenberg. Hier ist unter anderem die Nachzucht des Wanderfalken gelungen, der mit bis zu 370 km/h das schnellste Tier der Erde ist.