Wenn man so viel unterwegs war, wie Sie, verändert sich da der Blick auf die Steiermark?
Man kann nur urteilen und auch mitreden, wenn man wirklich hier wohnt, und das habe ich eben sehr lange nicht gemacht. Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit war ich eigentlich nirgends zu Hause. Aber wenn man hier ansässig ist, dann sollte man auch seine Stimme dementsprechend abgeben und auch mitdiskutieren dürfen, was vielleicht gut oder falsch sein könnte.
Wie sehen Sie die wirtschaftliche Entwicklung in der Steiermark?
Ich glaube, dass die Steiermark wirtschaftlich nicht schlecht aufgestellt ist. Vor allem die Klein- und Mittelbetriebe etwa in der Obersteiermark tragen neben den Großbetrieben im Zentralraum sehr viel zur Wirtschaftsleistung bei. Nicht zu vergessen ist dabei das technische Handwerk, gerade im Raum Kapfenberg, Mürzzuschlag gibt es einige unglaublich gute Firmen, die eine tolle Arbeit machen. Ich glaube, man muss die Steiermark etwas differenziert zu Graz sehen. Die Landeshauptstadt hat glaube ich schon ein Problem, das man einmal ansprechen müsste. Da gibt es Dinge, die veränderungswürdig sind und die man in Frage stellen muss.
Was schätzen Sie den ganz besonders an der Steiermark?
Erstens einmal die Menschen. Ich bin sehr gerne in der Obersteiermark, genauer gesagt in Donnersbachwald. Ich habe das Skifahren wieder für mich entdeckt, nachdem ich aus vertraglichen Gründen jahrzehntelang nicht fahren durfte. Ich bin unglaublich gerne auf der Riesneralm. Ich schätze vor allem die vier Jahreszeiten, diese Verfärbungen der Blätter im Herbst. Neben der Südsteiermark, wo ich ja eigentlich herkomme, habe ich auch die Berge neu entdeckt zum Wandern. Es gibt viele Dinge, die ich hier einfach schätze. Graz als Landeshauptstadt und zweitgrößte Stadt Österreichs. Wann immer ich mit jemanden nach Graz komme, sagen die „was ist das für eine nette Stadt“. Und auch das Ländliche, egal wo du jetzt hinschaust, ob in die Obersteiermark oder in die Süd- und Oststeiermark oder die Seen, die wir zu bieten haben. Die Steiermark hat sehr viele positive Aspekte.
Wenn Sie jemand bittet, sie zu den fünf schönsten Plätzen der Steiermark zu führen – wohin geht´s?
Natürlich einmal meine Heimat in der Südsteiermark mit der wunderschönen Weinlandschaft. Wie schon gesagt habe ich die Riesneralm für mich neu entdeckt, ich verbringe dort sowohl im Winter als auch im Sommer Zeit. Es gibt sehr nette Menschen dort. Dann der Grüne See oder die Oststeiermark mit der Apfelstraße. Die Dachstein-Region. Es gibt viele, viele Punkte, die ich jetzt aufzählen könnte, ich hoffe, es ist mir keiner böse, wenn ich wen auslasse. Man könnte die gesamte Steiermark mit einem Wohnwagen durchqueren und man findet immer einen Platz, wo man sich wohlfühlt. Es sind vor allem die Menschen in den ländlichen Regionen, die unglaublich nett und hilfsbereit sind. Diese Erfahrung habe ich immer wieder gemacht.
Wie sehr hat Sie Ihr Unfall 1989 geprägt, was lernt man in so einer Situation noch außer „never give up“?
Wenn man eine Zeit lang weg ist von diesem Beruf, lernt man erst, wie sehr man ihn eigentlich schätzt. Wichtig ist, dass man einen steirischen Sturschädl hat, um etwas weiterzubringen. Niemals aufgeben und wieder aufstehen. Es ging darum, zu beweisen, dass man es noch einmal schaffen kann. Das betrifft mein Comeback. Es hätte natürlich auch noch viel schlimmer ausgehen können aber Gott sei Dank ist es so ausgegangen, wie es ausging.