Sie haben mit der Technologieschmiede Pankl in Kapfenberg, wo wir heute das Gespräch mit Ihnen führen, und der KTM Sportcar GmbH in Graz auch Unternehmen in der Steiermark. Läuft da im Land alles rund für Sie?
Ich bin 2003 wieder als Unternehmer in meine Heimat Steiermark zurückgekehrt. Bei Pankl beschäftigen wir in der Gruppe inzwischen 1.700 Mitarbeiter steiermarkweit, davon 1.400 in der Obersteiermark. In Köflach sind es 300. Ich muss wirklich sagen, dass die Steiermark in der Dienstleistung und Betreuung dieser Unternehmen einen guten Job macht. Ganz besonders hervorheben möchte ich den Standort Kapfenberg, der sehr serviceorientiert ist. Hier gibt es auch ein klares Bekenntnis zur industriellen Wertschöpfung, man weiß hier, wo der Wohlstand herkommt. Das bringe ich als positives Beispiel auch sehr oft in Oberösterreich.
Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit für Sie persönlich?
Nachhaltigkeit ist mittlerweile ein ähnlich missbrauchtes Wort wie Marketing. Es ist alles und gar nichts. Nachhaltig in meinem Verständnis ist, dass du Werte schaffst, die beständig oder wirklich lange wirken. Aber momentan gibt es leider eine Inflation mit dem Begriff Nachhaltigkeit.
Der Supersportwagen X-Box war bei seiner Weltpremiere 2008 das Highlight am Genfer Autosalon und zugleich der Ritterschlag von KTM in der Autobranche. Gibt es da auf vier Rädern noch weitere Ideen für Graz?
Ich fange einmal vorne an. Das war wirklich der Ritterschlag damals. Wir waren sehr mutig, wir haben damals so 2006, 2007, als es wirklich nur nach oben ging, gemeint, auch auf vier Rädern eine ordentliche Spur zu ziehen. Dann kam diese Finanzkrise, die hat uns wieder eingenordet, wir mussten damals große Summen abschreiben, weil die Nachfrage zusammengebrochen ist. Wir haben dieses Produkt aber nicht aufgegeben, sondern innerhalb der Gruppe als eigenes Produkt weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es 1.500 X-Bows weltweit, wir sind der größte Kleinserienhersteller. Wir haben das Produkt kontinuierlich weiterentwickelt und haben auch bereits ein Supercar auf dieser Basis vorgestellt. Unsere Philosophie lautet „Aufgeben tut man einen Brief“, und daher bleiben wir auch bei den vier Rädern.
Ein elektrischer X-Bow vielleicht?
Den sehe ich nicht. Meine Einstellung zur Elektromobilität lautet: Auf der kurzen Strecke, mit leichten Fahrzeugen, dementsprechend kleinen Batterien. Die Performance eines Elektromotors ist natürlich unglaublich, nur – du hörst halt nichts.
KTM ist auch wesentlicher Partner des Autocluster Styria. Welche Rolle kommt dem Cluster in der Transformation zu?
Der Cluster wurde ja ursprünglich - ich glaube von Landesrat Herbert Paierl - erfunden. Es ist hier sehr viel entstanden. Es ist ein Netzwerk, das kleineren Lieferanten hilft, in Kontakt mit den Großen zu kommen. Neben der voestalpine und uns sind ja auch viele andere mit dabei. Und dieses Netzwerk ist eine große Hilfe, vor allem für kleinere und mittlere Lieferanten.