Gibt es einen Sehnsuchtsort in der Steiermark?
Ich habe tatsächlich mehrere Sehnsuchtsorte in der Steiermark. Einer ist ganz weit vorne, nämlich Altaussee. Da habe ich wirklich die schönsten Zeiten verbracht bei den vielen Bierzeltfesten. Der See ist für mich so ein Kraftplatz. Dann selbstverständlich Stainz und die Schilcherstraße. In Graz der Kaiser-Josef-Markt, das ist für mich einer der schönsten Plätze auf der ganzen Welt, wo eben der Genuss, die Ursprünglichkeit von den Produkten aus der Natur, die vielen alten Bäuerinnen und Bauern, die dort ihre Waren verkaufen. Ein Markt, wo du auch essen kannst. Für mich einer der schönsten und luxuriösesten Plätze der Welt. Mariazell mag ich auch sehr gerne, da war ich einmal zum Foto-Shooting. Über die dortige Flora und Fauna kann ich immer wieder staunen und mich dort wieder aufladen.
Ihr linker Unterarm ziert ein nicht übersehbares Tattoo mit einem steirischen Panther. Darf man es als eine identitätsstiftende Liebeserklärung an ihr Heimatland verstehen?
Absolut. Ich bin extrem heimatverbunden und das bezieht sich nicht rein nur auf das Land, den Standort oder Graz. Sondern wirklich die Naturkultur – kann man das so ausdrücken? Das hat mich als Kind extrem geprägt. Und eben auch unsere schönen Traditionen und Feste.
Die Steiermark versteht sich ja auch als Genussland. Was sind Ihre Favoriten beim Essen und Trinken?
Natürlich auch die heimisch erzeugten Produkte. Wurst, Käse, als wirklich einfach Jause. Und da fällt mir ein ganz spezieller Reindling von einer Bauersfrau am Kaiser-Josef-Markt ein. Den macht sie zu Ostern in Miniaturform, das ist der beste Reindling der Welt. Dann natürlich Kren und Eier, ich habe da jetzt an die Osterjause gedacht. Das gehört wirklich zu meinem Lieblingsessen über das ganze Jahr. Ich mag gerne sehr simple Sachen. Wenn ich z. B. im Steirereck in Wien bin, dann schätze ich extrem, dass eigentlich diese sehr schlichten, simplen Zutaten in einer irrsinnig tollen, experimentellen Küche zu diesen Ergebnissen werden. Ich bin sonst nicht oft Gourmet-Restaurant-Gast, aber da muss ich wirklich sagen, das ist immer ein Erlebnis. Das ist nicht einfach nur essen gehen.
Wie würden Sie einem Blinden die Steiermark erklären?
Zuerst einmal wäre ich sehr traurig, dass er sie nicht mit eigenen Augen sehen kann. Und dann würde ich versuchen, dass, was ich sehe – eben die Natur, diese Wärme die z B. in der Südsteiermark jetzt die Sonne hergibt, in Gerüchen oder Temperaturen zu beschreiben. Wenn man die Augen schließt und man steht am Altausseer See, da kann man das Wasser riechen, man kann das Knistern in der klaren Luft spüren. Gerade wir in Österreich haben so ein Glück mit der Reinheit der Natur, mit der Luftqualität, dass auch wenn man sich diese prachtvolle Natur nicht anschauen kann, man doch sehr viel davon aufnehmen kann. Augen schließen, durchatmen – auch wenn es nur fünf Minuten sind, es ist wie Meditation.
Möchten Sie gerne wieder in der Steiermark leben und wenn ja, wo?
Ich würde wahnsinnig gerne wieder in der Steiermark leben, und zwar im Großraum Graz.
Sie haben sich vor Jahren einmal als sonniger Typ beschrieben, der Musik und Geschwindigkeit liebt, und als Gesellschaftstierchen, das gerne liebe Menschen um sich hat. Kam inzwischen irgendwas dazu?
Ja, auf jeden Fall Nachhaltigkeitsfreak. Und dadurch, dass ich ja auch Mutter geworden bin, ticken die Uhren bei mir wieder etwas langsamer. Also als Geschwindigkeitsfreak möchte ich mich jetzt nicht mehr betrachten, weil die Zeit mit kleinen Kindern vergeht so wahnsinnig schnell, dass man wirklich versucht, die Momente festzuhalten und so viele Erinnerungen wie möglich in sich hinein zu saugen.
Wen möchten Sie noch gerne treffen?
Das ist so eine schwierige Frage, weil ich natürlich noch so viele Menschen treffen möchte. Abgesehen von berühmten und beeindruckenden Personen, die meisten davon sind wahrscheinlich schon gestorben, aber wenn wirklich noch haben möchte sind so viele Sänger und Hausmusiker wie möglich. Ich habe leider als Kind kein Instrument erlernt und meine Stimme ist auch sehr unterentwickelt, obwohl ich sehr gerne singe. Menschen, die selbst Musik machen können, sind mir bei jedem Treffen die wertvollsten.