Sie haben ein Buch geschrieben und sich auch in der Schauspielerei versucht. Hätten Sie da gerne mehr in diese Richtungen gemacht?
Ich glaube jetzt nicht, dass ich morgen abdanke. Vielleicht schreibe ich noch das eine oder andere Buch – keine Ahnung. Schauspielerei – da war ich mir in jüngeren Jahren sehr unsicher und habe einmal einen tollen Film von Reinhard Schwabenitzky abgelehnt, weil ich ihn mir nicht zugetraut habe. Heutzutage täte ich gerne was spielen, nur in so einem biblischen Alter gibt es ja keine Angebote, oder? Gibt es überhaupt so alte Rollen? (lacht)
Hätten Sie eigentlich gerne einmal Ihren Namensvetter Charles Bukowski getroffen?
Als ich in München mit Kurt Cress und Tony Levin im Studio war, ist aus Wien ein Redakteur gekommen, der für den ORF gerne so ein Special gemacht hätte mit Charles Bukowski und mir. Der Bukowski war aber damals schon relativ alt und zumindest den Fans gegenüber hatte er die fixe Einstellung: Am liebsten sind mir diejenigen, die mich mit ihrer Abwesenheit beehren.
Sie stammen aus einer Ecke, die großartige Musiker hervorbrachte. Ist Fürstenfeld und Umgebung ein besonderer Boden dafür?
Wenn ich mir rückblickend anschaue, wer da alles herausgekommen ist, dann muss ich sagen: Irgendwo muss es ein Geheimnis dieses Bodens geben. Aber ich kenne es nicht.
Sie haben zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Goldene Schallplatte, Josef Krainer-Preis, Amadeus Award für das Lebenswerk. Wo ordnen Sie die ein, was bedeuten sie Ihnen?
Ich habe – glaube ich – das Selbstwertgefühl nicht mit dem großen Löffel abgekriegt. Wenn ich mir so anschaue, wer meine Vorgänger beim großen Josef-Krainer-Preis, beim Amadeus-Award sind, dann denke ich mir, ok, heute hat mein Selbstwertgefühl vielleicht wieder ein bisserl mehr Boden gekriegt.
Sie haben einmal bei Dancings Stars mitgemacht. Wie konnte Ihnen das passieren?
Bei der Anfrage am Telefon haben sie mir gleich dazugesagt, ich wäre der Älteste, der das je gemacht hat. Und da habe ich mir gedacht, das reizt mich schon einmal vom Sportlichen her. Ich möchte sehen, ob ich das noch hinkriege. Ich war damals 76. Weil das ist eine Aufgabe, die noch einmal um Längen darüberliegt über dem, was ich seit dem letzten Jahrhundert so täglich mache, nämlich fast immer eine Stunde Gymnastik oder Sport. Aber drei Stunden am Tag tanzen und das sieben Tage in der Woche – und das monatelang, das reizt mich einfach. Ich habe zwar gut eingeschätzt, dass ich fit genug bin, um mich das zu trauen, also ich habe nicht mehr gekeucht als die, die 40 Jahre jünger waren. Man macht so Bewegungen, die man eigentlich überhaupt nicht macht. Und da fängt man sich dann ziemlich bald irgendein Weh-Wehchen ein. So auch bei mir. Ich habe die Hälfte geschafft. Am letzten Abend bei der Sendung habe ich mir gedacht: Das verdammte Knie tut mir jetzt schon so weh, was wäre mir jetzt lieber, dass ich heute rausfliege oder noch einmal weiterkomme? Und an dem Abend bin ich rausgeflogen. Und das war genau in der Zeit, wo meine Frau und ich immer unsere Hochzeitsreise nach Kreta wiederholen. Meine Frau hat sofort in Griechenland angerufen...