Dieser Bereich ist Videoüberwacht!
Markus Moser schafft einen künstlichen Ort der seine Aufmerksamkeit bereits verloren hat. Im vormaligen Fahrdienstleiterraum am Bahnof Tauplitz wird Markus Moser 20 bis 40 „Kameras“ während der Residency schafffen und den Raum damit ausstatten. Der Begriff „Kamera“ leitet sich von lateinisch Camera obscura („dunkle Kammer“), der Lochkamera, ab. Durch Einfügen einer Sammellinse in das Loch konnte die Kamera verkleinert und das Bild heller und schärfer gemacht werden. Bei Markus Moser werden diese obskuren Kameras aus Draht und ohne Linsen unregelmäßig im Raum verteilt/montiert und ihren Fokus auf neue Punkte ausrichten. Einzig die akustische Ebene wird die Stille dieses verlassenen Ortes brechen.
Markus Moser nutzt einen Raum als Werkstatt und beschäftigt sich in dem dort gezeigten Projekt mit dem Phänomen der Kontrolle und Überwachung innerhalb unserer Gesellschaft. Speziell an Bahnhöfen ist es üblich, mithilfe von Überwachungskameras für die Sicherheit der Reisegäste zu sorgen. Dies ist in seiner Wirkung ambivalent, da es einerseits Sicherheit suggeriert, andererseits jedoch das unangenehme Gefühl des Überwacht-Seins hervorruft. Das Objekt der Überwachungskamera wird für Moser zur Metapher für dieses Phänomen.
Er gestaltet in seiner temporären Werkstatt im Bahnhof eine Serie von Überwachungskameras als Drahtobjekte, die er im ehemaligen Büro des Bahnhofsvorstehers präsentiert. Wie in vorhergegangenen Residencies vertieft sich der Künstler intensiv in seine Arbeit. Die Überwachungskameras wecken sowohl aus inhaltlichen als auch aus formalen Gründen sein Interesse. Durch die große Anzahl der auf die Besuchenden ausgerichteten Objektive verstärkt der Künstler die Wirkung und ruft ein Gefühl von Bedrängnis hervor. Dieses wird durch eine Sound-Installation von Rupert Derschmidt verstärkt, die das Geräusch, das die Geräte beim Schwenken und Fokussieren erzeugen, im gesamten Raum verteilt. Die Besuchenden sind dem Blick und dem Geräusch der Kameras im gesamten Raum ausgeliefert.
Die unerwünschten Bilder aus den Überwachungskameras stehen für den Künstler den freiwillig von vielen ins Netz gestellten Fotos gegenüber. Man will zwar nicht unkontrolliert von jemandem beobachtet werden, stellt aber gerne jede Menge Bildmaterial ins Netz, um gesehen zu werden: „Bin gerade am Bahnhof Pettenbach am Weg nach Tauplitz. #seeyou“
Markus Moser, Drahtkünstler aus dem Almtal, bildet mit seinen Arbeiten eine Klammer vom nördlichsten Bahnhof der Kulturhauptstadt-Region, Pettenbach, zu ihrem südlichsten, Tauplitz.
Barrierefreiheit
Kein barrierefreier Zugang (Atelier Zugang über eine Stufe)
Verkehrsbereich der ÖBB - Kinder nur unter Beaufsichtigung
öffentliches WC
Salt Lake Cities
Regionale Leerstände als Erlebnisorte und Treffpunkte für Kunst: die Kulturhauptstadt 2024 lädt junge Künstler*Innen aus dem In- und Ausland ein, in diesen zu forschen, zu leben und zu arbeiten und sie mit künstlerischen Beiträgen zu aktivieren.
Mehr zum Projekt unter salzkammergut-2024.at