30 Jahre Olivin
- Kulinarische Schätze, Kultur & Brauchtum, Frühling
Der Jahrgang 2017
Der Jahrgang 2017 stellte den 30. Jubiläumsjahrgang dar und legte den Grundstein für den OLIVIN Reserve. Dafür wurden aus dem Jahrgang 2017 die vier besten Fässer gewählt und der OLIVIN reifte insgesamt 60 Monate lang.
Vor wenigen Tagen wurde der Wein erstmals geöffnet und präsentierte sich mit dunkler Weichsel-, Schokolade- und schwerer Tabaknote. Am Gaumen dominiert fester Gerbstoff, ein kräftiger Körper und ein langer Abgang. Etwas Luft verändert das Erlebnis zur Gänze: Pfeffer, Schokolade, Heidelbeer, etwas Veilchen und zarte Räuchernoten offenbaren sich in der Nase, während sich am Gaumen der Gerbstoff erweicht und samtig über die Geschmacksknospen legt
Geschichte des OLIVINs - 35 Jahre steirische Rotweinkultur
Es begann vor über 30 Jahren: 1977 kehrte Georg Winkler-Hermaden nach einigen "Lehr- und Wanderjahren" ins Weingut der Familie zurück. Hier wurde auf Rotwein auch damals schon viel Wert gelegt. Unter seinem Vater, Burkhardt Winkler-Hermaden, war bereits der so genannte "Rote Ritter", ein Blauer Zweigelt, als Spezialität bekannt.
Georg Winkler-Hermaden und seine aus Bayern stammende Frau Margot - die er vom "Bier zum Wein bekehrte" - waren fasziniert von der Idee, hier auf diesem Hügel im Steirischen Vulkanland nicht nur Weißweine, sondern auch einen Rotwein zu keltern, der Kraft und vulkanisches Feuer mit Eleganz zeigt. Und dies aus einer Rebe, die österreichischer nicht sein kann, eben aus dem in Klosterneuburg gezüchteten Blauen Zweigelt. Sie bepflanzten immer mehr alte, nach den Jahren der Reblaus aufgelassene Weingärten wieder neu mit Blauen Zweigelt. Die 0,75 Hektar im Jahre 1977 wuchsen inzwischen auf 9 Hektar Zweigeltfläche an.
Der Einfluss des pannonischen Klimas und die vulkanischen Böden bestärkten sie in ihrer Vision, im Weißweinland Steiermark mit einem ungewöhnlichen Rotwein zu punkten. 1985 wurden die ersten Barriquefässer angeschafft, die ersten noch aus französischem Holz. Drei Jahre später waren schon die ersten Fässer aus eigenen Eichen im Keller. Mit dem Jahrgang 1988 war es dann soweit: Dieses Jahr brachte erstmals einen sehr ungewöhnlichen Rotwein hervor, kein "üblicher" Blauer Zweigelt, sondern "OLIVIN". Namensgeber für diesen wertvollsten Rotwein aus den besten Lagen des Weingutes ist und war ein Halbedelstein vulkanischen Ursprungs, genannt Olivin.
"Grüner Kristall im Vulkangestein vereint Rebe und Eiche im Wein"
So steht es ein wenig mystisch auf dem Etikett geschrieben, denn auch die Eichen für die kleinen Holzfässer wachsen auf den gleichen Böden, im gleichen Klima: Auf dem Kapfensteiner Kogel.
Das Verkosten von Weinen anderer Gebiete und Länder, das Streben nach immer höherer Qualität führte zu intensiverer Beschäftigung mit Reben und Natur, aber auch zum Einsatz von neuen Methoden und Technologien: mehr Laubarbeit, stärkeres Ausdünnen und Ertragsreduktion im Weingarten, Selektion der Trauben bei der Lese, andere Art der Maischegärung, biologischer Säureabbau bis hin zum Einsatz von kleinen neuen Holzfässern.
Inzwischen dürfen der OLIVIN für 24 Monate und der OLIVIN Reserve für 60 Monate im Fass reifen.
Der Blaue Zweigelt hat sich in den letzten drei Jahrzehnten mit rund 23% Anbaufläche zur wichtigsten Rebsorte im Weingut Winkler-Hermaden entwickelt. Die Vorgabe für OLIVIN war immer, dass es reinsortiger Blauer Zweigelt aus eigener Bewirtschaftung sein soll, der nach der Gärung für mind. 18 Monate im Holzfass aus der eigenen Kapfensteiner Eiche reift.