Architektur im Wandel der Zeit.
Die Stadtpfarrkirche Graz, offiziell Propstei- und Stadtpfarrkirche zum Heiligen Blut, prägt als eine der bedeutendsten Sakralbauten die historische Herrengasse. Ursprünglich 1440 auf Initiative von Kaiser Friedrich III. als Kapelle errichtet, wurde sie im Laufe des 15. und frühen 16. Jahrhunderts zu einer beeindruckenden dreischiffigen gotischen Hallenkirche erweitert. Die Fassade erhielt im 18. Jahrhundert eine barocke Neugestaltung, während der Innenraum im 19. Jahrhundert neogotisch gestaltet wurde. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Glasfenster von Albert Birkle. Mit ihren eindringlichen Darstellungen nationalsozialistischer Verbrechen zählen sie zu den markantesten Kunstwerken der Kirche. Ebenso bemerkenswert sind die Johannes-Nepomuk-Kapelle, ein Gemälde aus der Schule Tintorettos sowie zahlreiche Epitaphe aus mehreren Jahrhunderten.Die Stadtpfarrkirche vereint gotischen Grundriss, barocke Fassade und neogotische Ausstattung zu einem Bauwerk mit besonderem Charakter. Mit ihrer Lage in der Herrengasse gehört sie zu den markanten Kirchenbauten der Grazer Altstadt.