Wenn die Figuren tanzen
Mitten in der Altstadt prägt das Glockenspiel am Glockenspielplatz ein charmantes Schauspiel, das Touristen wie Einheimische gleichermaßen zum Verweilen einlädt. Dreimal täglich – um 11:00, 15:00 und 18:00 Uhr – ertönen 24 Glocken in wechselnden Melodien, während sich im Giebel ein hölzernes Trachtenpärchen dreht. Die Melodien werden fünfmal im Jahr angepasst – von Jodlern über alpenländische Weisen bis hin zu modernem Repertoire.
Die Geschichte dahinter beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts: 1905 wurde das Glockenspiel von Gottfried Maurer eingebaut, der so sein Haus zugleich zu einer Art öffentliche Bühne machte. Seinen Namen erhielt der Platz dann 1908 offiziell – zuvor hieß er „Fliegenplatz“. Im Zweiten Weltkrieg verstummte das Spiel, weil damals die Glocken eingeschmolzen wurden. Erst 1956 wurden neue Glocken installiert und der mechanische Klang wieder möglich.
Ein besonderes Detail: Zum Schluss jeder Vorstellung kräht ein goldener Spielhahn; zuvor öffnen sich die Arkadenfenster im Giebel, und das Trachtenpaar erscheint. Heute zählt es zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Graz!