Checkliste für den Steiermark Urlaub
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- Sommer
Wie, bitte? „Verstehst mi…“
Im Sommer leuchtet der goldgelbe Weizen in der Landschaft hervor, die Maisfelder wachsen und auf den Kürbisfeldern blühen orange Kürbis-Blüten. Hierzulande spricht man aber kaum von Mais oder Kürbis. Das Wort „Woazstriezel“ bezeichnet den Maiskolben, gerne feiert man gemütlich beim „Woazockerfest“ (einem Fest am Maisacker). „Plutzer“ wird hingegen der Kürbis umgangssprachlich genannt und als „Paradeiser“ wird man die Tomaten am Bauernmarkt freundlich angeboten bekommen. Wem eine „Buchtel“ (Germgebäck), ein „Schwoazbeastrudl“ (mit Heidelbeeren gefüllter Strudel) oder „Weinstraubm“ kredenzt werden, der sollte zugreifen: Das ist nämlich Kuchen oder Süßgebäck … Gut zu wissen: Wer vor dem Urlaub etwas üben möchte, findet hier ein paar regionale Ausdrücke. Aber am besten: Üben vor Ort :)
Wann trägt man wie Tracht?
Die Tracht wird in der Steiermark zwar nicht täglich aus dem Kasten genommen, an besonderen Anlässen jedoch greift man gerne zum Lieblings-Dirndl oder zur Lederhose. Wer in der Steiermark Tracht tragen möchte, der sollte schon das 1x1 der Tracht beherrschen, denn man trägt den Steireranzug oder das Dirndl nicht irgendwie. Sonntags wird nämlich das Sonntagsdirndl ausgepackt, am Feiertag holt man sogar die edle Feiertagstracht aus dem Kasten und unter der Woche darf es auch das eher schlichte Alltagsdirndl sein. Und im Winter? Da sollte man sich bei der Tracht eher an dunklere Farben und warme Stoffe halten. Eine kurze Anleitung gefällig? Gerne – so trägt man das Winterdirndl. Gut zu wissen: Im Ausseerland-Salzkammergut gibt es eine facettenreiche Auswahl an Dirndlstoffen und Lederhosen, da in dieser Region die Tracht als Kleidung (von altbewährt bis innovativ-moderne Interpretationen) eine lange Tradition hat.
Warum klappert der „Klapotetz“?
Auf den Weinbergen sieht man das Holzwerk schon von der Weite: Den Klapotetz. Dieser besteht aus unterschiedlichen Holzarten und ziert die Weinberge – ebenso wie sein klapperndes Geräusch (slowenisch: klopotec). Früher haben die Weinbauern den Klapotetz zum Vertreiben der Vögel von den Weintrauben aufgestellt, heute ist er zum Symbol für die steirische Weinbautradition geworden. Wer einen Klapotetz entdecken möchte, der findet diesen im Weinland Steiermark bei ausgezeichneten Buschenschänken oder bei den regionalen Weingütern. Gut zu wissen: Beim Weingut Kollerhof am Eichberg, beim Weingut Maitz, beim Weingut Harkamp oder bei der Buschenschank Lazarus in der Südweststeiermark schmückt beispielsweise ein Klapotetz den Eingang.
Wo gibt’s Kernöl zu verkosten?
Das aus den Kürbiskernen gewonnene Kernöl ist in der Steiermark omnipräsent: Ob zum Vogerlsalat, am Vanilleeis, in der Kürbiscremesuppe oder im steirischen Pesto: Das grüne Gold kombiniert man am besten mit einem hochwertigen Essig und mit warmen Käferbohnen. Gut zu wissen: Wenn man zu stürmisch isst und ein paar Tropfen auf dem T-Shirt landen: Die Kleidung mit den Kernölflecken sollte man vor dem Waschen in die Sonne legen – dort bleichen sie etwas aus. Verkostung des Kernöls gefällig? Gibt’s beispielsweise in der Grazer Innenstadt beim Stainzerbauer, beim Kürbishof Koller im Thermen- und Vulkanland Steiermark und natürlich in einigen auserlesenen Ölmühlen.
Was machen der Glöckler, der Hühnergreifer und die Flinserl?
Dass die Steiermark so manches Kulturerbe bewahrt, zeigen die Traditionen im Fasching. Gut zu wissen: Anfang Jänner tauchen in Stainach in der Region Schladming-Dachstein nachts die Glöckler auf: Die Glöckler machen sich mit beleuchteten Lichterkappen gemeinsam durch die Schneelandschaft auf, um die Wintergeister auszutreiben. Im Februar beginnt die Faschingszeit in der Steiermark, etwa beim traditionellen Faschingsrennen in der Urlaubsregion Murau-Murtal, wo die Schellfaschingsgruppe und die Rossgruppe von Hof zu Hof ziehen. Angeführt wird diese Gruppe vom „Hühnergreifer“, der in Federn mit Federmaske gehüllt nach Gaben wie frischen Eiern blickt. Die Flinserl sind hingegen wertvoll geschmückte Figuren aus dem Ausseer Fasching, die nach Tradition an Kinder Geschenke verteilen und den Frühling einläuten sollen.
Kurz erklärt - wissenswert:
- Klimazonen: Alpines Klima im Norden, pannonische Klimazone im Süden
- Höchster Punkt: 2.995 m – Hoher Dachstein
- Tiefster Punkt: 200 m – die Mur östlich von Bad Radkersburg
- Längster Fluss: Mur – 290,9 km (in der Steiermark)
- Größter See: Grundlsee – 4,3 km2
- 1999 wurde die Altstadt Graz von der UNESCO zum Welterbe ernannt. Nun zählt das Schloss Eggenberg ebenso zum UNESCO Welterbe, gleichsam die Semmering-Bahn. Graz ist zudem UNESCO City of Design.