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Kann man im Winter Radfahren?

  • Winter
Wenn man an Radfahren denkt, hat man wahrscheinlich grüne Landschaften, warme Luft und heiße Sommertage vor Augen. Aber muss man deswegen auf das Rad im Winter verzichten? Mit der richtigen Ausrüstung und ein paar hilfreichen Tipps ist das Radeln auch in der kalten Jahreszeit kein Problem.

Wenn die Tage kürzer und kälter werden, ist unweigerlich der Winter angebrochen. Und während das zwar bei weitem nicht die beliebteste Jahreszeit zum Radfahren ist, muss man deswegen seinen Drahtesel nicht unbedingt für die kommenden Monate "einwintern". Längere Radtouren sind zwar trotzdem nicht zu empfehlen, aber mit den richtigen Maßnahmen müssen wir auf das Rad als Fortbewegungsmittel auch im Winter nicht verzichten. 

Die richtige Ausrüstung für mich

Der erste, wichtige Schritt für das Radfahren im Winter liegt nicht am Fahrrad selbst. Es braucht die richtige Ausrüstung für den eigenen Körper, denn Kälte und Nässe sind nicht zu unterschätzen. Damit auch in diesen Monaten das Radfahren Spaß macht und nichts Wichtiges vergessen wird, hier eine Checkliste: 

  • Sämtliche äußere Kleidung sollte wind- und wasserdicht sein, damit uns die Gegebenheiten draußen nichts anhaben können. Dabei meinen wir die Jacke, aber auch die Hose!
  • Warm eingepackt stört uns auch die Kälte nicht. 
  • Weil es im Winter immer ein bisserl dunkler ist, brauchen wir auf jeden Fall Kleidung in auffälligen Signalfarben, sodass wir für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar sind. Zusätzlich verschaffen uns Reflektoren wie Knackbänder, Schärpen oder Warnwesten eine noch größere Sicherheit.
  • Warme, wasserdichte Schuhe sind oft schon die halbe Miete.
  • Und für unseren Kopf können wir unter unserem Helm eine Mütze oder ein Stirnband aufsetzen (aufpassen, dass der Helm trotzdem noch gut passt) und ein Schal schützt uns vor dem Wind. 
  • Handschuhe nicht vergessen!
  • Und während Sonnenbrillen zwar eher ein Sommer-Ding sind, sind sie auch gegen tiefstehende Sonne oder blendenden Schnee im Winter eine wahre Hilfe. 

Die richtige Ausrüstung für mein Rad

Und wenn wir uns selbst in wohlig-warme Schichten eingepackt haben, gibt es noch einige Dinge, die bei unserem Fahrrad zu beachten sind: 

  • Der Sattel sollte ein bisschen niedriger als sonst eingestellt sein, damit wir bei Glätte schnell absteigen können. Ebenso hilft ein Sattelschutz gegen Schnee, Eis und Feuchtigkeit.
  • Unsere Reifen brauchen eine gute Bodenhaftung, also hilft ein tieferes Profil auf einem breiteren Reifen und ein geringerer Druck (3,5 bis 4 Bar). Auch Spikereifen können bei glatter Fahrbahn hilfreich sein.
  • Auch auf das Fahrradlicht muss man besondere Acht geben, damit wir sichtbar sind. Lichter mit Standlichtfunkton schützen uns auch, wenn wir stehen. Außerdem kann man Lichter, die abnehmbar sind, mit hinein nehmen, damit der Akku nicht so schnell entlädt.
  • Schutzbleche schützen uns vor Schneematsch und Nässe. 
  • Und für die wahren Winterprofis gibt es hier noch zusätzliche Tipps für das Radfahren im Winter.

 

Die richtige Fahrweise

Mit der vollständigen Ausrüstung für Fahrer und Fahrrad kann es dann auch schon bald losgehen. Zu unserem Schutz und dem optimalen Fahrspaß gibt es allerdings noch zusätzliche Tipps und Hinweise, was die Fahrweise im Winter betrifft:

  • Der ausreichende Abstand ist gerade im Winter besonders wichtig, da unser Bremsweg verlängert wird. Ebenso sollte man darauf achten, verstärkt die Hinterradbremse zu benutzen und sanfter zu bremsen als gewohnt.
  • Leichte Gänge helfen uns beim Fahren und wir sollten nur sitzend fahren.
  • Auch auf eine reduzierte Geschwindigkeit ist zu achten.
  • Rutschige Oberflächen, wie Straßenbahnschienen, Kanaldeckel oder Laub sind zu meiden.
  • Und bei rutschigen Fahrbahnteilen sollten wir möglichst weder treten noch bremsen.

Der richtige Radweg

Und zu guter Letzt brauchen wir noch den richtigen Radweg für unseren Radelspaß. Besonders geeignet sind natürlich flache, schneefreie Streckenabschnitte, sodass wir beim Bremsen oder Beschleunigen nicht ins Rutschen kommen. 

Da bietet sich Teile der Weinland Steiermark Radtour an, die in der ersten Etappe über den R1 Sulmtalradweg fährt. Ebenso der R11 Raabtalradweg ab Weiz (vierte Etappe der Weinland Steiermark Radtour) ist eine flache, angenehme Strecke. Wer aber lieber im Stadtgebiet unterwegs ist, ist vor allem mit den innerstädtischen Radwegen der Stadt Graz gut beraten. 

Im Grunde gilt aber: Radtouren sind im Winter nicht geeignet, da die besondere Fahrweise auch besondere Aufmerksamkeit benötigt. Wir sollten also kurze, flache Abschnitte fahren, sodass wir immer auf der sicheren Seite unterwegs sind.

Hinweis: Die abgebildeten Fotos dienen als Symbolbilder und stellen nicht die richtige Ausrüstung oder Fahrweise dar. Viel Vergnügen!