Hier träumt man von der Aussicht
- 5 Minuten Lesezeit
- Wanderroute Vom Gletscher zum Wein
Hoch vom Dachstein an, wo man Bio schmaust
Die 2. Etappe der Südroute ist ein langer, facettenreicher Abstieg vom Dachsteinmassiv nach Rohrmoos. Mit seinem Gletscher sticht der höchste Berg der Steiermark weiß aus der sattgrünen Landschaft hervor. Den Dachstein im Rücken, die Schladminger Tauern gegenüber, wandert man durch die Idylle von Ramsau am Dachstein und kehrt schließlich mit Bergluft im Herzen am Biobauernhof Frienerhof ein.
Dort kann man nicht nur die saftig-herzhaften Frienerwürschtl oder andere am Hof produzierte Köstlichkeiten genießen, sondern auch den Blick auf die bewaldenden Hänge und Gipfel der Tauern. Nach einer erholsamen Nacht in einem im Bauernstil eingerichteten Apartment oder einem gemütlichen Zimmer lässt man sich das herzhafte Frühstück, das 2018 die Bio Gastro Trophy gewonnen hat, schmecken. Man trinkt die Milch der Kühe, die einen durch ihr Muhen aufgeweckt haben und isst die Eier der gackernden Hühner, die glücklich im Gras pecken. Beim Abschied von den Bergers, unserer Gastgeberfamilie, nimmt man noch einen tiefen Zug und riecht den vielschichtigen Duft des großen Kräutergartens, bevor man gestärkt und tief entspannt den neuen Tag in Angriff nimmt.
Bei Bergmännern und Bächen
Eine klassische Bergwanderung ist die 3. Etappe der Südroute: Man legt 550 m Aufstieg (weitere rund 550 Höhenmeter mit der Hochwurzen Seilbahn) und knapp 700 m Abstieg durch ein von Generationen von Bergmännern hinterlassenes Erbe zurück. Dort trifft man auf Knappenkreuze und verlassene Schächte, wenn man sich in Richtung Giglachseen aufmacht. Durch hochalpine Kalklandschaft, an Preiselbeersträuchen vorbei, den gluckernden Giglachbach entlang, landet man schließlich bei den Giglachseen, zwei der glasklaren Seen der Schladminger Tauern. Am Ufer des Untereren Giglachsee steht ganz alleine die Giglachseehütte mit malerischem Blick auf die Rotmandlspitze.
Naturschauspiele in luftigen Höhen
Ultramarinblaue Seen, die die Eiszeit geschaffen hat, liegen gebettet in dunkelgrüne Moosmatten, die bei einer Rast die Zehen umschmeicheln. Die einzigartige Kulisse der Klafferkessel scheint der Tundra entrissen. Ausgangspunkt für den höchsten Punkt der Südroute auf der 6. Etappe ist die Gollinghütte, wo man Ruhe und Erholung tanken kann, bevor man sich auf der sportlichen Expedition durch diese hochalpine Karstlandschaft macht. Auf der Holzterrasse sitzend, mit warmer Sonne im Gesicht und einem leichten Wind um die Nase wird der der Blick vom „König der Schladminger Tauern“, dem Hochgolling, angezogen. Zusätzlicher Pluspunkt der Aussicht sind die steinzeitlichen Auswaschungen, die dazu geführt haben, dass um die Gollinghütte ein natürliches Amphietheater aufragt. Im Matratzenlager erlebt man mit anderen Wanderern eine typische Hüttennacht und man kann bei Lust und Laune bis in die frühen Morgenstunden Berggeschichten austauschen.
Zirbenduft und Höhenluft
Wer eine Etappe des Weitwanderwegs gehen möchte, die besondere Ausblicke bietet, der sollte sich die 14. Etappe mit der Tonnerhütte im Zirbenland als Ziel vornehmen: Die Wege sind breit, die Aussicht schön und die Hüttenwirtin bringt Wandernde gerne zu Ausgangspunkten von Wanderwegen. Außerdem kann man Rucksäcke und Trinkflaschen sowie Wanderstöcke vor Ort ausborgen. Hat man den aktiven Wandertag am Zirbitzkogel mit dem wunderbaren Weitblick über die Seetaler Alpen geschafft, wird man verwöhnt: Man kann in der Zirben-Panorama Sauna die Aussicht genießen und den Muskelkater fortschwitzen. Geschlafen wird Zimmern, die nach der örtlichen Flora benannt sind wie Almrausch und Enzian und mit Vollholzbetten und Zirbenkisssen ausgestattet sind. In flauschige Decken gemummelt und rundherum zufrieden fällt man in tiefen Schlaf auf 1.600 m Seehöhe.
Für alle, die jetzt auf den Geschmack gekommen sind: Alle Etappen und genaue Informationen zur Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" finden Wanderfans hier. Auserlesene Tipps zur Route sind im Online-Magazin nachzulesen.