Es war einmal... Literatur aus der Steiermark
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- Kulturgenuss im Grünen, Lebensraum
Claudia Rossbacher
Die bekannteste und wohl erfolgreichste Autorin des Grünen Herz ist unweigerlich Claudia Rossbacher. Mit über 13 Steirerkrimis aus ihrer Feder - einige auch verfilmt - setzt sie die Steiermark Buch für Buch neu in Szene. Gebürtig in Wien hat sie in der Steiermark ihre Heimat gefunden und auch beruflich zu ihrem Schauplatz auserkoren. Warum? Als sie für ihren ersten Steirerkrimi auf der Suche nach einem Tatort im Wald war, "habe ich mich meiner Kindheit besonnen. Im Ferienlager am Reinischkogel ist bei mir schon früh eine emotionale Bindung zur Steiermark und zum Wald entstanden. Mein Mann ist Steirer und hat Familie hier. Und nicht zuletzt ist die Steiermark auch das waldreichste Bundesland. Die Entscheidung war also gefallen, und ich habe sie nie bereut."
Heute sind wir außerordentlich dankbar, denn dies war der Startschuss für viele weitere Steirerkrimis, die wir nicht missen wollen. So spielt der neueste "Steirerwald" in der Region Graz, wo es einem Schlossbewohner an den Kragen geht...
Barbara Frischmuth
Die Bandbreite ihrer Werke erstreckt sich über Romane, Erzählungen, Essays, Hör- und Fernsehspiele bis hin zu Kinderbüchern und literarische Gartenbücher. Barbara Frischmuth ist in Altaussee geboren und vor über 20 Jahren wieder dorthin heimgekehrt. Die Liste ihrer Auszeichnung ist ebenso lange wie die ihrer Genres und abgrenzen lässt sie sich nicht leicht. Mit "Schaufel, Rechen, Gartenschere" hat sie ein Werk über die Natur vor der eigenen Haustüre geschrieben - wohingegen "Vergiss Ägypten" starke Gesellschaftskritik übt.
Wie sie einem Blinden die Steiermark beschreiben würde, erzählt sie ebenso über schöne Bilder im Kopf: "Blinde können ja gut riechen und gut tasten. Also ich würde ihn auf jeden Fall zum See führen. Zum Wasser. Auch wenn er nicht schwimmen kann, würde ich ihn bitten, mit den Beinen hineinzugehen. Und der Geruch – es ist ja fast alles Wald rundherum."
Nava Ebrahimi
Nava Ebrahimi, in Teheran geboren, in Deutschland aufgewachsen, zählt zu den aufregendsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur. Die Autorin, die in Köln Journalismus und Volkswirtschaftslehre studierte und seit über zehn Jahren in Graz lebt, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Aktuell schreibt sie wieder an ihrem nächsten Roman - "kein leichtes Unterfangen", wie sie meint. Graz ist für sie die Stadt der Begegnungen, immer trifft man irgendjemanden... auch sie, denn hin und wieder schreibt sie an ihrem neuen Buch im Grazer Tribeka.
Und sonst?
Das waren natürlich nur kurze Einblicke in die steirische Literaturwelt. So könnten wir vom bekannten Autor Robert Preis bis ins Historische mit Peter Rosegger noch in viele verschiedene Richtungen abbiegen - da kann die Steiermark noch viel mehr.
In jedem Fall wird Literatur hier besonders hochgehalten - so feiert das Literaturhaus in Graz heuer 20 Jahre, unterstützt durch außergewöhnlich spannendes Programm, das Literaturmuseum in Altaussee gibt tiefe Einblicke in die Geschichte und das Storytelling Festival kehrt auch nächstes Jahr wieder an mehreren Standorten in der Steiermark ein.
Uns bleibt abschließend also nur mehr zu sagen: Und wenn sie nicht gestorben sind...