7 erstaunliche Bienen-Fakten
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- Sommer, Lebensraum
Fleißig, sozial und durchorganisiert. All das sind bekannte Charakterzüge von unseren liebsten Blumenbewohnern. Wir kennen ihre Bienenstöcke, wissen, wie sie klingen und möchten sie nur ungern auf unserer Haut sitzen haben. Doch dass die kleinen gestreiften Tierchen noch viel mehr in petto haben, wissen nur wenige. Wir haben uns sieben geheime Fakten über das kleinste der Nutztiere genauer angesehen.
1) Sie haben den Durchblick
Hast du gewusst, dass Bienen viel bessere Augen haben als wir Menschen? Während sie über 300 Bilder pro Sekunde wahrnehmen, schaffen wir gerade einmal 60. Das liegt an ihrem sogenannten Facettenauge. Es besteht aus 6.000 einzelnen Augen und ermöglicht ihnen zudem die einzigartige Fähigkeit, ultraviolettes Licht zu sehen. Dadurch sind sie dem Menschen trotz ihrer Rotblindheit und ihrer verpixelten Ansicht um einiges voraus. Weiters können die kleinen Insekten sogar Gesichter erkennen! Für uns bedeutet das: Es ist theoretisch möglich, eine Freundschaft mit einem einzelnen Bienchen zu schließen…
2) Ihnen kommt keiner in den Stock
Kommt es vor, dass ein anderes Lebewesen in den Bienenstock eindringt, um an ihrem Honig zu naschen, gehen die Bienen auf Angriff über. Dabei fahren sie den Stachel aus, bis das fremde Tier… permanent beseitigt wurde. Damit die irdischen Überbleibsel des Lebewesens nicht direkt in ihrem Bienenstock zu übelriechender Erde werden, umwickeln die Bienen das Kleintier vollständig mit Propolis - ihrer Geheimwaffe. Es ist eine antibakteriell und antiviral wirkende Substanz, die von den Bienchen aus Baumharzen produziert wird. Dadurch wird das Tier desinfiziert, ausgetrocknet und mumifiziert. Übrigens, Propolis ist auch ein heißer Tipp gegen Sonnenbrand.
3) Die Saat bin ich
Wer jetzt glaubt, Bienen hätten nur eine Methode ihren Besuchern zu zeigen, dass sie unerwünscht sind, hat sich getäuscht. Ist der Störenfried erstmal mit Stock, bilden hunderte von Bienen eine Art Traube um ihn herum und lassen ihre Flugmuskulatur vibrieren. Dadurch steigt im Inneren dieses „Hitzeballs“ die Temperatur auf bis zu 46 Grad Celsius. Zusätzlich erhöht sich der Anteil an Kohlenstoffdioxid in der Luft. Die lebensfeindlichen Bedingungen lösen auch dieses Eindringlings-Problem permanent. Die Bienen hingegen können dank ihres Stoffwechsels kurzzeitig Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius aushalten.
4) Biene ist nicht gleich Biene
Bei dem Gedanken an eine Biene ist wohl die Honigproduktion nicht weit. Dafür ist die Honigbiene verantwortlich, aber was viele nicht wissen: Es gibt in Österreich noch zirka 700 weitere Bienenarten. Die rund 56.000 Bienenvölker in der Steiermark setzen sich aus den verschiedensten Arten zusammen. Neben unserer bekanntesten Honiglieferantin finden sich unter den hunderten Arten von Wildbienen die Mauerbiene, die Sandbiene sowie die Pelzbiene, die man gerne mit der Hummel verwechselt.
5) 3-5-8, Königin ist gemacht
Diesen Spruch verwenden Imker gerne für die Entstehung einer Bienenkönigin. 3 Tage verbringt das zukünftige Oberhaupt als Ei, weitere 5 Tage wird sie mit Gelee Royal gefüttert und dann für 8 Tage im Stadium einer Puppe in der Weiselzelle warmgehalten. In der Natur verläuft es ähnlich, denn ob ein befruchtetes Ei eine Königin wird oder nicht, entscheiden die Bienen ebenfalls über das Futter. Wird die Larve mit Gelee Royal gefüttert, entsteht daraus eine Bienenkönigin. Sie schlüpft außerdem am schnellsten von allen Wesen im Bienenvolk.
6) Queen Bee
Die Bienenkönigin kann bis zu fünf Jahre alt werden und legt in ihrer Lebenszeit etwa eine Million Eier. Trotz dessen paart sie sich in ihrem Leben nur ein einziges Mal. Beim sogenannten Hochzeitsflug, wo sich zigtausende männliche Drohnen um die Königin scharren, nimmt sie bis zu 10 Millionen Spermien bei der Paarung mit den auserwählten Drohnen auf. Die Königin fasst diese in einer Samenblase zusammen und bewahrt sie dort bis an ihr Lebensende auf… Mahlzeit.
7) Be(e) careful
Ohne sie würden uns massive Engpässe in der Nahrungsmittelproduktion drohen, denn sie sind nicht nur unsere Honiglieferantinnen. Tatsächlich ist das kleine Tier das drittwichtigste Nutztier, denn neben Schweinen und Rindern erfüllen Bienen eine enorm wichtige Funktion in der Landwirtschaft. Sie sind für die Bestäubung von fast 80 Prozent aller Nutzpflanzen zuständig. Es gäbe also deutlich weniger Nahrung für den Menschen, bei manchen Obst- und Gemüsesorten würde sich der Ernteertrag um rund 90 Prozent verringern. Vielen Dank, liebe Bienchen.
BioBienenApfel
Wir sehen also: Wir brauchen die Bienen – und die Bienen brauchen uns. Denn während Bodenversiegelungen munter vorangeschritten sind, ist für die summenden Helferleins der Lebensraum knapp geworden. Hier unterstützt das steirische Projekt BioBienenApfel nun weltweit. Mit zahlreichen bekannten Partnerinnen und Botschafterinnen schaffen sie neue Bienenwiesen und wollen innerhalb der nächsten fünf Jahre bis zu 1.200 Hektar davon schaffen; das würde bis zu einer Milliarde Bienchen Lebensraum verschaffen.
Wer mitmachen kann? - Wer nicht? Denn während Unternehmen und Promis den Großteil der Flächen bereitstellen, können auch Einzelpersonen den Bienchen unter die Flügel greifen. Alle Infos findest du hier!