Food-Startups in aller Munde
- 5 Minuten Lesezeit
- Essen & Trinken, Lebensraum, Frühling, Herbst, Sommer, Winter
Im Land des Backhendls ... ;)
... ganz ohne Tier!
Vegane Produkte zeichnen sich bekanntlich durch mehrere Merkmale aus. Der Reigen reicht von Tierfreiheit und Tierwohl über pflanzenbasiert und allergikerfreundlich bis zu innovativ und nachhaltig. Diesem Trend erfüllen auch einige Startups, die mit steirischen Produkten immer wieder überraschen. Ein Beispiel ist "die vegane App" Vegan Cheffrey. Die erste rein vegane Kochapp im deutschsprachigen Raum bietet ein virtuelles Kochbuch, das laufend weiterentwickelt wird.
Mat, Mel und Stephan von "Goldblatt" wiederum fertigen in Bad Waltersdorf mit viel Liebe von Hand gefertigte Aufstriche als Bio-Spezialitäten an. Jeder Aufstrich für sich ist einzigartig in Geschmack, Textur und Komposition. Ungekühlt halten die Aufstriche übrigens mehrere Monate.
Schnell & einfach: Karotten-Gurken-Salat mit Ackerlax
Alles rund um die Burg
Wenn es um innovative Kulinarikprodukte geht, dürfen die Klassiker einfach nicht fehlen: Rund um die Riegersburg hat sich über Jahre ein wahrer Kulinarik-Hotsport entwickelt. Josef Zotter mit seinen kreativen Schokoladensorten und seinem Engagement für Fair Trade und Nachhaltigkeit, Alois Gölles mit seiner Manufaktur für edle Brände und feine Essige oder Franz Habel mit seinen unvergleichlichen Vulcano-Schinkenprodukten sind nur einige der kulinarischen Veredler rund um die weithin sichtbare Riegersburg.
Dass diese Betriebe auch (einmal) zu den klassichen Startups zählten, ist vielleicht ein wenig in Vergessenheit geraten, jedoch sind solch Persönlichkeiten wie diese drei Motor und Antriebsfeder für viele junge Menschen in der Kulinarik-Szene, sich ihren Traum der Selbständigkeit erfüllen möchten. Einer dieser ist Alois Gölles Sohn David, der mit dem "House of Whiskey, Gin & Rum" in Riegersburg neue Wege, neue Ideen und neue Geschmäcker mit bewährtem Handwerk vereint.
Inspirierend wie Wein, aber alkoholfrei
Fein ist der "Flein"
Mit ihrem "Flein" hat Veronika Mitteregger aus Heimschuh in der Südsteiermark Traubensäfte neu interpretiert. Als eleganter Aperitif und Speisebegleiter hat er sich als alkoholfreie Alternative zu einem guten Glas Wein etabliert. Mittlerweile produzieren drei Winzer den "Flein", wobei diese allesamt Freunde aus der Studienzeit Veronika Mittereggers sind.
Die "Flein Charta" mit ihren 12 Grundsätzen verdeutlicht den hohen Anspruch, den sich alle gemeinsam auferlegt haben. Die Palette der gemeinsamen Regeln reicht von der Verwendung ausschließlich regionaltypischer Rebsorten über die Bewirtschaftung nach biologischen Grundsätzen und die Handlese bis zur extrem schonenden Pasteurisierung und Pressung wie bei einem Champagner.
Most, Cider & Co
Wenn die letzten Spätsommer und ersten Herbsttage anstehen, gönnt man sich gerne nochmals auf der Terrasse ein spritziges Getränk - hier ein Tipp dazu: Der Hof liegt im Murtal auf knapp 900 Metern Seehöhe. Untypisch für den Obstbau, aber gerade deshalb etwas ganz Besonderes!
Der KühbreinHof hatte schon immer ein Faible für Most und produziert das Lieblingsgetränk seit 1958. Aus dem damaligen "Bauerntrunk" hat David Kargl den KühnbreinMost und -Cider entwickelt, der bei der Weltmeisterschaft im englischen Norwich zu World`s Best Sparkling Cider gekürt wurde. Überzeugt haben die Jury der fruchtige Duft nach Pfirsich und Holunderblüte sowie der lang anhaltende Geschmack am Gaumen.
Schätze in Silberminen und Thermalquellen
Bevor es nochmals zu den aktuellen Startups geht, hier noch einmal zwei Klassiker, die als Startup begonnen haben.
in alter Bergwerksstollen im Naturpark Almenland in der Oststeiermark bietet optimale Bedingungen für die Käsereifung, denn damit ein Käse gut reift, braucht er eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine konstante Temperatur. Wenn man in Arzberg wohnt, muss man keine künstlichen Systeme für die Käsereifung bauen, sondern nutzt die ehemalige Silbermine. 1927 geschlossen ist sie heute Heimat des Arzberger Stollenkäses. Die Käselaibe lagern hier 100 Meter tief im Bergstollen, eingebettet in millionenaltem Gestein bei einer konstanten Temperatur von 10 Grad Celsius. Der Stollen kann bei einer Führung übrigens besucht und der vielfach preisgekrönte Käse von Franz Möstl verkostet werden.
Dass die Steiermark zu den Top-Wellness- und Gesundheitsdestinationen Europas zählt ist wohl hinlänglich bekannt. Dass aber auch für Paradeiser, Radieschen & Co ein wahres Wellnessparadies geschaffen wurde, ist wohl schon einzigartig. Als Lkw-Fahrer war Frutura-Gründer Manfred Hohensinner in Osteuropa unterwegs und hatte dabei die beste Idee seines Lebens: Er beheizt heute seine Gewächshäuser mit Thermalwasser. „Ich habe die globalen Abhängigkeiten gesehen und wie verheerend wir mit unserer Umwelt umgehen“, sagt er. Anfangs wurde er noch belächelt, als er begann in die Tiefe zu bohren. 3.500 Meter waren es schlußendlich um auf das - im wahrsten Sinne des Wortes - heiß ersehnte Thermalwasser zu stoßen. Heute werden mit dem Thermalwasser Paradeiser, Radieschen und Co verwöhnt, und dabei geht kein Thermalwasser verloren, denn das Wasser wird rückgeführt und Mutter Erde wärmt es wieder auf - eine perfekte Kreislaufwirtschaft.
Tipp: Startupmark
Rund 4.000 Steirerinnen und Steirer entscheiden sich jährlich für den Weg in die Selbständigkeit. Neues schaffen und an die Kraft der Vision glauben. Die Steirische Wirtschaftsförderung unterstützt dabei in unterschiedlichster Hinsicht und hat dafür das Projekt "Startupmark" ins Leben gerufen.