Tourentipps zwischen den Schladminger Tauern und der Südsteiermark
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- Frühling, Herbst, Sommer, Wanderroute Vom Gletscher zum Wein
Dritter und letzter Teil der 3-teiligen Serie rund um die Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein", in der Mehrtagestouren zwischen Dachstein und Weinland präsentiert werden. Erkundet man im ersten Teil bei vier 3-Tages-Touren die Landschaften zwischen Dachstein und Hochschwab, so wird man im zweiten Teil in die Oststeiermark und das Thermen- und Vulkanland entführt. Und heute wird es nochmals so richtig alpin wie auch kulinarisch - aber wie könnte es anders sein in der Steiermark.
1. Schladminger Tauern Überquerung
Wechselt man vom Start der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein", dem Dachstein-Gletscher, in die gegenüberliegenden Schladminger Tauern, so ist es auch ein Wechsel von den weißen Bergen des Dachstein-Kalkmassivs zu den grünen Bergen der Niederen Tauern. Es sind Schätze einer Urlandschaft, die sich mit dem Einstieg in die Tauern offenbaren. Dunkel und zuweilen geheimnisvoll glitzern die Seen, aber auch die Gipfel der Schladminger Tauern, die auf dieser 6-Tages-Tour zwischen dem Enns- und dem Krakautal in der Erlebnisregion Murau besucht werden.
Rund 300 glasklare Bergseen und an die 150 Wasserfälle prägen das einzigartige, von der Eiszeit geformte Landschaftsbild der Schladminger Tauern. Die unzähligen Seen sind ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, als die Berge noch unwirtliche Eiswüsten waren. Heute sind die Kämme und Täler vom Eis befreit und auf den Almen sprießt es aufgrund des ungeheuren Wasserreichtums saftig grün. Nicht nur die Landschaft ist bezaubernd, sondern auch die Hütten als Etappenorte dieser Tour.
Tipp: Almkulinarik by Richard Rauch. Auf der Giglachseehütte und Preintalerhütte können von Haubenkoch Richard Rauch gemeinsam mit den Hüttenwirten kreierte Almgerichte genossen werden.
2. Von Murau ins Zirbenland
Vom Bergsteigerdorf Krakau in der Erlebnisregion Murau führt die 6-Tages-Tour über das Katschtal mit den romantisch gelegenen Dörfern Schöder und St. Peter am Kammersberg in die historische Stadt Murau. Sehenswert sind hier insbesondere die Altstadt mit ihrer langen Geschichte, dem Brauwesen - Tipp: Brauerei der Sinne - und dem imposanten Schloss, das inmitten der Stadt auf einem Hügel thront.
Von Murau geht es in den Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen mit einem wahren Kulturjuwel, dem Benediktinerstift St. Lambrecht. Hier treffen wir auch auf die Via Natura, einem 10 Etappen umfassenden Weitwanderweg, der durch den gesamten Naturpark führt und bis zur Tonnerhütte am Zirbitzkogel immer wieder Wegbegleiter ist. Am Zirbitzkogel angekommen wissen wir warum der "Zirbitz" als einer der schönsten Aussichtsberge Österreichs bezeichnet wird. Der Rundblick reicht von den Niederen Tauern über die Karawanken und die Koralm bis nach Slowenien und zum Dachstein. Seinen Namen hat der Zirbitzkogel nicht von den im Gebiet wachsenden Zirbenbäumen, sondern vom slowenischen Wort „zirbiza“, das mit „Rote Alm“ übersetzt werden kann. Dies weist auf die Alpenrose, im Volksmund auch Almrausch genannt, und das Heidekraut hin, die in den Sommer-Monaten die Alm rot glühen lassen.
Zum Abschluss geht es noch hinunter in den idyllisch gelegen historischen Ort Obdach in der Erlebnisregion Murtal.
3. Vom Zirbenland ins Weinland
Von Obdach am Fuße des Zirbitzkogel führt die 4-Tages-Tour auf den Höhenrücken der Pack- und Koralpe. Ab dem Etappenort Salzstiegl geht es in luftigen Höhen über Alm- und Grasmatten direkt an der Grenze zwischen der Steiermark und Kärnten auf einem Abschnitt des Koralm Kristall Trails.
Besondere und überraschende Felsformationen sind auf der Koralm Zeitzeugen einer spannenden geologischen Entwicklung. Schließlich geht es über Glashütten mit einem kleinen feinen Geopark in die Hauptstadt des Schilcherlandes, nach Deutschlandsberg mit der romantischen Schilcher-Weinstraße.
Das Schilcherland in der Südsteiermark zeichnet sich durch eine besondere landschaftliche Vielfalt auf engstem Raum aus. Die Kulisse könnte hier nicht beeindruckender sein: Die Gipfel der Koralpe sowie dichte Laub- und Nadelwälder lässt man hinter sich, Weinstöcke, Kürbisfelder und Blumenwiesen hat man vor sich.
4. Durch die Südsteiermark
Die Behauptung, dass die letzten Etappen der Südroute wirtlicher sind, hat auch mit der steigenden Dichte an aussichtsreichen Weingütern, Vinotheken und Buschenschänken zu tun. Diese begleiten uns von jetzt bis in die steirische Weinhauptstadt Leibnitz im Naturpark Südsteiermark.
Urlaubs- und Erholungsorte mit langer Tradition wie Bad Schwanberg oder Eibiswald mit seinem Weitwandermuseum des ÖAV stehen auf der Besucherliste entlang der Route. Auch Ausflüge zu den slowenischen Nachbarn, seien es Aussichtswarten oder Weingüter, lohnen sich. Denn wir bewegen uns auf dieser 7-Tages-Tour auch auf einem Teilabschnitt des Grenzpanoramaweges, der uns entlang der steirischen-slowenischen Grenze zu historisch bedeutsamen Plätzen und den schönsten Weingütern der Südsteiermark führt.
Romantisch anmutende Weinhänge, Weingüter, die stolz auf den Kuppen der Hügel thronen, saftig grüne Wiesen mit einer noch erhaltenen Vielfalt von Fauna und Flora und kleine Äcker - der Liebreiz des Naturparks Südsteiermark fasziniert jeden Besucher. Mit der Variante von Leutschach direkt nach Leibnitz besteht auch die Möglichkeit den Naturpark Südsteiermark in einer Runde zu erwandern und zu entdecken.
Die Nord- und Südroute vom Dachstein bis ins Weinland
Vom Gletscher zum Wein
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Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Wandern mit Bahn & Bus
Einsteigen, aussteigen und die Steiermark genießen: Alle angeführten Mehrtageswanderungen lassen sich mit den Bahn- und Buslinien der ÖBB und Verbundlinie Steiermark sowie regionalen Mobilitätsangeboten umweltfreundlich umsetzen:
- Bei der Tour über die Schladminger Tauern gelangt man vom Ziel im Krakautal mit einer Kombination aus Bus (Regionalbus 897 und 945 über den Sölkpass) und Bahn (von Gröbming nach Schladming) in knapp 2 Stunden retour zum Startpunkt.
- Um von Obdach nach Krakaudorf zu gelangen, müssen 3-4 Umstiege in Kauf genommen werden, jedoch die Fahrzeit mit der Bus-Bahn-Kombination beträgt nur etwa 2 ½ Stunden inkl. Aufenthalte/Umstiege. Details zu den Kombinationsmöglichkeiten finden sich auf dem Verkehrsplaner der Verbundlinie Steiermark.
- Um von Deutschlandsberg nach Obdach zurückzukehren (Strecke führt über Graz und den Knotenpunkt Bruck an der Mur) sind ebenso mehrere Umstiege vonnöten. Details zu den Kombinationsmöglichkeiten finden sich auch in diesem Fall auf dem Verkehrsplaner der Verbundlinie Steiermark.
- Nach der Tour durch die Südsteiermark ist es recht einfach von Leibnitz wieder nach Deutschlandsberg zu gelangen: zunächst geht es mit der Schnellbahn S5 Richtung Graz zum Knotenpunkt Werndorf südlich der Landeshauptstadt, von hier mit der Schnellbahn S6 nach Wettmannsstätten und zum Abschluss noch mit der Buslinie E5 nach Deutschlandsberg.
Detaillierte Informationen mit genauen An- und Ankunftszeiten bietet der Verkehrsplaner der Verbundlinie Steiermark.